06.07.2019 - TVU unterliegt im Pokalfinale

TVU-Team beim Pokalfinale in Nürnberg

von Julian Hemmerich

Nach der Sensation im Halbfinale, als man den Seriensieger und Bundesligisten Johannis Nürnberg besiegte, verpassten die Unterdürrbacher Ringer im Finale den Pokalsieg und mussten sich gegen den SC Oberölsbach mit 14:32 überraschend deutlich geschlagen geben.

Der Oberligist aus der Oberpfalz galt zwar als leicht favorisiert, doch viele Vereine im Bezirk trauten dem TV Unterdürrbach den großen Wurf zu. Doch die Hoffnung im Unterdürrbacher Lager schwand bereits im Vorfeld der Begegnung. Denn mit Marvin Richter, Ali Nazari, Faisal Haidari, Erik Kamm, Dominik Fleischmann, Daniel Hoepstein, Ion Bondarenco und Ghenadie Schirca musste man auf gleich acht Akteure verzichten. Bitter genau bei einem Finale eine solche Anzahl an Ausfällen händeln zu müssen. Gänzlich gelang es dem Trainerteam nicht die Lücken zu stopfen und so musste man die Klassen bis 57kg und bis 130kg unbesetzt lassen. Das bedeutete bereits nach dem Abwiegen einen 0:16 Rückstand für den Drittligisten.

Oberölsbach auf der anderen Seite hatte gehörig Respekt vor dem TVU und fuhr alles auf, was der Kader zu bieten hat. Gerade die Neuzugänge beim Zweitligisten haben es in sich. Aus Regensburg lotste Coach Fabian Schmitt, selbst amtierender 3. Europameister, die beiden jungen Russen Magomed und Bashir Kartoev nach Ölsbach, aus der Profiliga DRL kam der ehemalige Deutsche Meister Etienne Wyrich. Komplettiert wird das Quartett vom starken Iraner Dadashi, der bisher in den bayerischen Ligen noch keinen Kampf verloren hat. Trotz dezimierter Aufstellung war eine kleine Siegchance geblieben, mit einer ähnlichen Leistung wie beim Halbfinalsieg erhoffte man beim TVU eine erneute Sensation.

Es ging auch richtig gut los, denn Manuel Schlereth bewies gleich im zweiten Duell, dass der Oberölsbacher Schwergewichtler Wyrich zum echten Fehleinkauf werden könnte. Schlereth, eigentlich im 80kg Limit zu Hause, rückte auf und startete bis 98kg. Wyrich hatte über 12kg Gewichtsvorteil und einige Meriten mehr in seiner Karriere gesammelt. Doch die Oberölsbacher rieben sich verwundert die Augen, Wyrich war gegen Manuel chancenlos und konnte am Ende die Niederlage mit 4:10 gerade noch so in Grenzen halten.

Zu diesem Zeitpunkt stand es freilich schon 12:0 für den Oberligisten, nach den 8 kampflosen Zählern war Matthias Bedel chancenlos gegen Magomed Kartojev und unterlag vorzeitig.

In der Unterdürrbacher Ecke hoffte man auf eine Aufholjagd, auch im nächsten Aufeinandertreffen war ein klarer Sieg eingeplant. Mostafa Lak beherrschte den jungen Lukas Leinweber auch, war jedoch im Bodenkampf zu sorglos. Deutlich in Führung liegend wurde Lak gekontert und musste eine Schulterniederlage einstecken, die die leisen Dürrbacher Hoffnungen endgültig begrub.

Wenn es dann schon nicht läuft, kommt auch noch Pech dazu. Das hatte Dumitru Strah wahrlich. Der junge Mattenleiter war bei den beiden überragenden Duellen die er sich mit dem bereits erwähnten Iraner Dadashi lieferte überfordert und konnte dem Niveau der beiden Ringer nicht das Wasser reichen. In beiden Matches unterliefen im klare Fehlentscheidungen, die zwar den Gesamtsieg der Oberölsbacher nicht hätten kippen können, jedoch trotzdem großen Unmut im TVU Lager herauf beschworen.

Nico Sausenthaler, Markus Bedel, Julian Hemmerich und Manuel Schlereth in seinem zweiten Match brachten ihre Farben zwar noch einmal mit starken Leistungen heran, zu diesem Zeitpunkt stand die Niederlage allerdings schon fest.

Dennoch war Trainer Julian Hemmerich im Anschluss nicht unzufrieden: „Betrachtet man nur das heutige Finale, haben wir uns trotz der großen Besetzungsprobleme schon 2-3 Einzelsiege mehr ausgerechnet und deshalb bin ich natürlich erst einmal enttäuscht. Doch zieht man den ganzen Pokalwettbewerb in Betracht, bin ich richtig stolz auf die gezeigten Leistungen. Wir haben Ligakonkurrent Neumarkt deklassiert und sorgten mit unserem Halbfinalsieg für einen echten Paukenschlag, dieser Kampf wird nicht nur den aktiven Ringern lange in Erinnerung bleiben, ich glaube hier konnten wir einige Fan Herzen für uns gewinnen.“

Bis zum Saisonstart am Sa. 07.09.2019, 19:30 Uhr gegen den RSC Rehau bleibt den Unterdürrbachern noch genügend Zeit, die Verletzungen auszukurieren und dann in Bestbesetzung den Heimfans einen ähnlich tollen Fight zu bieten wie im Bezirkspokal.